Machu Picchu ist die bekannteste und grösste Touristenattraktion Südamerikas. Nachdem 2017 täglich fast 4'000 Personen den Ort besucht hatten, forderte die UNESCO eine Reduktion auf höchstens 800 Besucher täglich, um das Kulturerbe nicht zu gefährden. Seit 2019 wird der Einlass hochprofessionell organisiert und nur stundenweise zwischen 0600 und 1400 Uhr mit im Voraus buchbaren Slots gewährt.
Der Besuch der Zitadelle beginnt in Ollantaytambo, wo man einen Zug besteigt, der einem sehr komfortabel in langsamer Fahrt durch ein wunderschönes, wildes Flusstal nach Aguas Calientes bringt. Von dort fährt ein Bus die gut acht Kilometer lange Serpentinenstrecke zur Zitadelle Machu Picchu hinauf. Diese Strecke kann man auch zu Fuss zurücklegen, ein Pfad mit Stufen führt über eine Strecke von ca. 1.600 Metern etwa 400 Höhenmeter oft fast in gerader Linie bergauf.
Die befestigte Stadt wurde mutmasslich um 1450 auf Befehl des Inka-Herrschers Pachacútec Yupanqui erbaut. Sie umfasste 216 steinerne Bauten, die auf Terrassen gelegen und mit einem System von Treppen verbunden waren. In ihrer Hochblühte war sie von ca. 1'000 Menschen bewohnt.
Offiziell wurde Machu Picchu 1911 vom US-amerikanischen Archäologen Hiram Bingham mehr oder weniger zufälligerweise entdeckt. Die Ruinen waren damals vollständig vom Urwald bedeckt. Es gibt allerdings zahlreiche Belege, dass der Ort bereits früheren Forschern und Reisenden bekannt war. Die spanischen Konquistadoren eroberten sie aber nie.
Der Blick auf die in 2’430 m auf einem Bergrücken zwischen den Gipfeln des Huayna Picchu (junger Berg) und des Berges gleichen Namens (Machu Picchu) über dem Urubambatal gelegene Ruinenstadt ist atemberaubend und überwältigend. Unweigerlich stellt man sich die Frage, wie die Inkas, die keine leistungsfähigen Last- und Zugtiere (ein Lama trägt max. 40 kg), keine Eisenwerkzeuge und keinen Flaschenzug kannten, in der Lage waren, auf einem so abgelegenen und nur über steilste Berghänge erreichbaren Ort so etwas zu bauen. Die riesigen Granitblöcke sind sehr präzise behauen und fugenlos, ohne Mörtel, zusammengefügt. Dazu gibt es umfangreiche Terrassierungen, die der Versorgung der Stadt dienten.
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