Die majestätischen Steinböcke faszinieren mich. Ihr Lebensraum in den Alpen befindet sich zwischen Wald- und Eisgrenze. Im Winter, wenn auch die Lawinengefahr gross ist, steigen sie oft tiefer, um auf sonnenbeschienenen Wiesen nach Futter zu suchen. So auch in Wengen, wo sie beim Aussichtspunkt Staubbachbänkli regelmässig gesehen werden.
Die Böcke haben eine Kopf-Rumpflänge von 150 cm, eine Schulterhöhe von 90 cm und werden über 100kg schwer. Das Gehörn, das zeitlebens weiterwächst, kann bis zu 20kg wiegen. Geissen sind deutlich kleiner, haben ein wesentlich kleineres Gehörn und werden etwa 40 kg schwer.
Eine Steinbockherde besteht aus zehn bis zwanzig Weibchen und Jungtieren. Noch nicht ausgewachsener Böcke bilden weniger stabile Junggesellenherden, alte Böcke leben oft als Einzelgänger.
Während der Fortpflanzungszeit (Dezember und Januar) suchen die Böcke die Weibchen auf und versuchen, sich einen Harem zu sichern. Zwischen konkurrierenden Böcken kommt es dabei zu heftigen Kämpfen. Ein Bock muss mindestens sechs Jahre alt sein, um eine Chance zu haben, diese Kämpfe zu überstehen und einen Harem zu gewinnen. Im Mai oder Juni werden die Jungtiere (meisten eines pro Geiss, selten zwei) geboren. Das Junge kann vom ersten Tag an laufen und klettern und wird ein Jahr lang von der Mutter gesäugt. Die Lebensdauer eines Steinbocks kann über zwanzig Jahre betragen.
Mitte des 17. Jahrhunderts war der stark mystifizierte Steinbock im heutigen Kanton Graubünden ausgerottet, Ende des 19. Jahrhunderts fast im ganzen Alpenraum. Nur im Jagdgebiet des italienischen Königs Vittorio Emanuele II bestand noch eine kleine Kolonie. Da ein Export von Tieren streng verboten war, wurden 1906 einige Tiere in die Schweiz geschmuggelt und im Kanton St. Gallen ausgesetzt. Heute leben in der Schweiz wieder ca. 18'000 Tiere, in den Alpen etwa 45.000 Tiere. Damit gilt die Art gilt als gesichert, in der Schweiz wird der Bestand seit 1977 durch Jagd reguliert.
Alpenmurmeltiere - nach dem Biber und dem Stachelschwein das drittgrösste in Europa vorkommende Nagetier - sind typische Vertreter einer eiszeitlichen Tierwelt. Ein sechs bis sieben Monate währender Winterschlaf ermöglichte ihnen das Überleben in diesem Lebensraaum. Während des Winterschlafes leben sie ausschließlich von körpereigenen Fettreserven.
Zwischen weiblichen und männlichen Tieren besteht kein auffälliger Unterschied. Murmeltiere haben eine Kopfrumpflänge von etwa vierzig bis fünfzig Zentimeter. Der Schwanz ist zehn bis zwanzig Zentimeter lang. Das Gewicht schwankt innerhalb des Jahresablaufes stark. Gesunde, ausgewachsene Männchen wiegen mindestens drei Kilogramm. Das Gewicht der Weibchen liegt etwas darunter. Alpenmurmeltiere können bis zu 15 Jahre alt werden.
Die tagaktiven Alpenmurmeltiere leben in der Regel in Gruppen. Nachkommen verschiedener Jahrgänge leben meist zusammen, so dass die einzelne Murmeltiergruppe aus einem Familienverband besteht, der bis zu 20 Individuen umfasst. Der gemeinsame Winterschlaf, bei dem die Tiere bis zu einem Drittel des Körpergewichts verlieren, wird von Oktober bis März gehalten.
Murmeltiere leben in grossen Bauen, die über mehrere Generationen entstanden sind. Sie verfügen in der Regel über ein weit verzweigtes System von Kammern und Tunneln. Am Bau und Erhalt ihres Baues sind alle Altersklassen und sowohl die Männchen als auch die Weibchen beschäftigt.
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