Seit der Antike bieten Leuchttürme Seefahrern wertvolle Orientierungshilfen in oft gefahrvollen Gewässern. Schon der Koloss von Rhodos und der Pharos von Alexandria, beide errichtet um 300 vuZ, hatten weit über ihren eigentlichen Zweck hinaus hohe symbolische Bedeutung. Letzterer war immerhin während 1600 Jahren in Betrieb, bevor er 1303 durch ein Erdbeben zerstört wurde.
Leuchttürme stehen sehr oft an wilden Küsten, an sturmumtosten Klippen, bei tückischen Untiefen und an heiklen Meeresstrassen. Alleine das macht sie so besonders. Vielen Seefahrern und ihren Passagieren waren sie nach oft langer und gefahrvoller Überfahrt das erste sichtbare Zeichen von Land, das Hoffnung aufkeimen liess. Man denke nur an die Freiheitsstatue im Hafen von New York oder an die vielen Leuchttürme an der amerikanischen Ostküste oder bei der Einfahrt in den St. Lorenz-Strom.
Fischerdörfer unterhielten oft Strandfeuer, um den Heimkehrern die Richtung zu weisen, in nebligen Gebieten kommen noch heute Nebelhörner zum Einsatz und wo Leuchttürme nicht eingesetzt werden konnten, behalf man sich mit Feuerschiffen. Die Befeuerung bestand lange Zeit aus Holz- oder Kohlefeuern, später wurden Hochdochtlampen, Petroleum- oder Gaslampen eingesetzt. Eine wesentliche Verbesserung und Reichweitensteigerung wurde anfangs des 19. Jahrhunderts mit dem Einsatz von Fresnel-Linsen erzielt. Damit liessen sich nun, je nach Höhe und Position des Leuchtturms, Reichweiten von bis zu 20 Seemeilen erzielen.
Oft steht in unmittelbarer Nähe oder sogar in Kombination mit dem Turm das Haus des Leuchtturmwärters. Diese spezielle Person wäre ein eigenes Kapitel wert.
Heute werden Leuchttürme, wenn sie überhaupt noch aktiv sind, ferngesteuert. Viele wurden als Folge der Satellitennavigation ausser Betrieb genommen, stehen aber oft als touristische Landmarken unter dem Schutz verschiedenster Organisationen.
Leuchttürme faszinieren mich. Wann immer ich an einer Küste unterwegs bin, suche ich nach Leuchttürmen. Deren Standorte sind gut dokumentiert, oft aber ist die Anfahrt ziemlich aufwendig. Alleine in Europa gäbe es noch sehr viele zu erkunden. Ich hoffe, dass ich bald in Norddeutschland und in der Bretagne meiner Passion werde nachgehen können, am liebsten in heftigen Herbststürmen, die das Wasser an die Türme peitschen und spektakuläre Aufnahmen ermöglichen.
Links zu Leuchttürmen in:
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