Die Galapagos Inseln sind ein weltweit einzigartiges Naturparadies. Der Archipel besteht aus 13 Inseln mit einer Fläche von mehr als 10 km² und über 100 kleineren bis winzigen Inseln. Rund 97 % der Landfläche und 99 % der sie umgebenden Gewässer stehen unter strengem Naturschutz. Die außerordentliche und einmalige Flora und Fauna der Inseln gehören zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Die knapp 1'000 km vor der Küste liegende Inselgruppe ist vulkanischen Ursprungs und liegt auf einem Hotspot der Nazca-Platte. Die unbewohnten Inseln wurden 1535 von spanischen Seefahrern entdeckt. Um 1920 zählten sie nur etwa 400 Einwohner, heute sind es rund 25'000, die fünf der Inseln besiedeln. Eine Zuwanderung ist nicht mehr möglich.
Lange Zeit dienten die Galapagos als Versteck für Seeräuber und als Retablierungsort für Seefahrer. Sie schätzten besonders die Riesenschildkröten, die sie gerne als lebenden Proviant auf ihre Schiffe nahmen.
Die Inseln erlangten weltweite Berühmtheit durch Charles Darwins Aufenthalt im Jahr 1835 und seiner daraufhin entwickelten Theorie der Anpassung von Pflanzen und Tieren an den Lebensraum durch Variation und natürliche Selektion, die er 1859 in seinem Hauptwerk "The Origin of Species" veröffentlichte.
Obwohl die Inseln auf dem Äquator liegen, ist das Klima wegen kalter Meeresströmungen (Humboldt-Strom) eher gemässigt bis kühl. Auch das Phänomen El Ninio spielt eine wesentliche Rolle. Das sehr nährstoffreiche Wasser ist Voraussetzung für den Artenreichtum der oft endemischen Fauna. Es gibt 167 endemische Pflanzenarten und zahlreiche ebenfalls endemische Tierarten, darunter 6 Säugetiere, 7 Reptilien, 147 Vögel und zahlreiche wirbellose Tiere, allein rund 200 Käfer. Die bekanntesten Tiere sind der Blaufusstölpel, die Riesenschildkröte (von der es mehrere Arten gibt), die Land- und Meeriguanas (Leguane) und mehrere Robbenarten.
Der Archipel hat eine reiche Unterwasserfauna und ist deshalb auch ein Paradies zum Schnorcheln und Tauchen. Die Unterwasseraufnahmen auf dieser Seite hat freundlicherweise ein Mitreisender zur Verfügung gestellt.
Der Tourismus ist die wichtigste Einnahmequelle der Galapagos Inseln, gleichzeitig aber auch die grösste Bedrohung für deren einzigartige Fauna und Flora. Er bringt dem Staat (nicht den Inselbewohnern!) jährlich 500 Millionen $ ein, doch weniger als die Hälfte wird dort reinvestiert. Das heisst, dass jede Meerechse oder jeder Blaufusstölpel die Wirtschaft Ecuadors mitfinanziert.
Besuchten 1979 knapp 12'000 Touristen den Archipel, waren es 2004 bereits mehr als 100'000. Die meisten Touristen sind in kleinen Schiffen mit bis zu 25 Passagieren unterwegs, von denen es derzeit 77 (aber 88 Patente) gibt. Die Anzahl der Besucher ist auf 1'900 pro Woche begrenzt und es gelten strenge Regeln, die überall auf Tafeln zu sehen sind:
· Alle Besucher müssen von zertifizierten Nationalparkführern begleitet werden. Besucher dürfen die Inseln nur auf markierten Pfaden betreten und müssen die Parkregeln befolgen.
· Tiere dürfen nur ohne Blitz fotografiert werden.
· Das Mitbringen von fremden Organismen (tierisch oder pflanzlich) ist strengstens verboten.
· Die Zerstörung oder das Entwenden von Pflanzen, Tieren oder Teilen davon ist streng verboten.
· Beim Beobachten von Tieren ist ein Mindestabstand von 2 Metern einzuhalten.
· Das Berühren, Füttern oder Stören von Tieren ist verboten.
· Zelten ist nur an bestimmten Stellen ausserhalb des Nationalparks und mit Genehmigung gestattet.
· Rauchen oder Lagerfeuer sind innerhalb des Nationalparks ausdrücklich verboten.
· Das Hinterlassen von Abfall auf den Inseln oder im Meer ist verboten.
· Es sollen keine Souvenirs aus Teilen von Pflanzen oder Tieren gekauft werden.
· Das Bemalen oder Beschreiben von Steinen oder Einritzen von Bäumen und Blättern ist nicht gestattet.
· Fischen ist mit spezieller Fischerei-Genehmigung erlaubt.
· Sportliche Aktivitäten wie Wasserski, Jetski, Gleitschirmfliegen, Drachenfliegen oder Hubschrauberfliegen sind verboten.
Die Bewohner der Inseln und vor allem die ausgezeichneten und motivierten Guides sind sich der Einzigartigkeit ihres Lebensraumes sehr bewusst, fürchten aber um dessen Zukunft. Gewisse Kreise der Tourismusindustrie würden die Inseln nur zu gerne dem Massentourismus öffnen und mit grossen und grössten Kreuzfahrtschiffen anlaufen. Dies wird leider nicht lokal, sondern im weit entfernten Quito von meist korrupten Politikern und Beamten entschieden.
Auch die illegale kommerzielle Fischerei innerhalb der 130'000 km2 grossen Meeresreservate ist eine Bedrohung. Die Fangflotten, oft sogar hoch subventionierte aus Europa, fangen alle Tierarten, denn die Schiffe arbeiten mit bis zu 60 km langen Fangnetzen.
Weitere Infos:
Galapagos Island Wildlife I Charles Darwin Research Station I Galapagos Conservation Trust
Verein Freunde der Galapagos Inseln Schweiz I Das Ende eines Paradieses (Swiss Info)
Birds of Galapagos I Mammals of Galapagos I Reptiles of Galapagos