In Namibia haben wir uns erstmals mit dem Afrika-Virus infiziert. Wir besuchten dieses faszinierende Land erstmals 1997, als es als jüngster afrikanischer Staat gerade erst einmal 7 Jahre alt war. 2003 kehrten wir nochmals zurück. Kaum jemand wusste damals, wo Namibia lag, heute ist es ein vielbesuchtes Reiseland.
Die Südwestecke Afrikas wurde vergleichsweise spät kolonialisiert. Zwar landeten schon portugiesische Seefahrer im 15. Jahrhundert an der Küste, das Land galt aber lange Zeit als völlig uninteressant. Der kalte Benguelastrom längs der Küste, die kaum zu durchdringende Namib-Wüste gleich nach der Küste und die fast 2000 Meter hohe Randstufe bis zum Hochplateau des Landesinneren waren fast unüberwindbare Hindernisse. Zudem bestanden keine Flüsse und kaum natürliche Häfen. Erst deutsche Siedler trauten sich zum Ende des 19. Jahrhunderts, das Land in westlichem Sinn von der Küste her zu besiedeln. Sie trafen auf Hereros, Damaras, Himba, Ovambo und San, die aus Norden kommend das Land schon früher in Besitz genommen hatten. Stärker in den Fokus der Grossmächte geriet das Land wegen seiner reichen Bodenschätze, vor allem Diamanten und Uran.
Namibia ist rund 20-mal so gross wie die Schweiz, hatte aber 1997 nur gerade 1.5 Mio Einwohner. Das Land ist darum sehr dünn besiedelt. Weite Teile sind Wüste und Steppe, im Norden liegt die Etosha-Pfanne, eines der faszinierendsten Wildschutzgebiete dieser Welt, das mit einer Fläche von ca. 20 000 km2 halb so gross wie die Schweiz ist. Attraktiv ist die Übernachtung auf Guest-Farms. Diese sind meist weit abgelegen und die Farmer sind froh über jeden Besuch und gerne bereit, von ihrem Alltagsleben zu berichten. Da alle Weissen Deutsch sprechen, ist die Verständigung für uns problemlos. Namibia ist auch das einzige von uns besuchte Land Afikas, in dem wir selber gefahren sind.
Botswana ist noch dünner besiedelt als Namibia. Dominierende Landschaft ist die Kalahari-Wüste, eines der trockensten Gebiete der Erde. Kein Wunder, dass die Währung Botswanas Pula heisst, was Regen oder Segen bedeutet, und in 100 Thebe, Tropfen, eingeteilt ist. 40% der Fläche des Landes stehen unter Naturschutz, 17% sind Nationalparks. Die bekanntesten sind der Chobe im Nordosten und das Okavango-Delta in Nordwesten. Hier verlandet der aus Angola kommende Okavango in einem riesigen Binnendelta in der Wüste. Je nach Jahreszeit bestehen mehr oder weniger, grössere oder kleinere Arme des Flusses sowie Restwasser-Tümpel, die einen einzigartigen Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren bilden. Ein Flug in einem Kleinflugzeug über diese grossartige Landschaft bleibt ein unvergessliches Erlebnis.
Botswana war nie Kolonie, sondern britisches Schutzgebiet, was sich bis heute positiv auswirkt. Das Land gilt heute als Musterschüler unter Afrikas Nationen.
Weitere Infos zu Namibia:
World Factbook (CIA) Namibia | Namibia Tourism | The African Guide
World Factbook (CIA) Botswana | Botswana Tourism