Die Antarktis, der lange Zeit sagenumwobene Südkontinent, wurde bereits Ende des 18. Jahrhunderts von James Cook vermutet und gesucht, aber nicht entdeckt. Er ist mit 13.2 Millionen km2 etwa 10% grösser als Europa. Im Winter wächst die Fläche durch Eisbildung auf über 30 Millionen km2. Der Kontinent ist fast vollständig von einer bis zu 4'500 m dicken Eisschicht bedeckt. Fast 90% des Eises und 75% der Süsswasservorräte der Erde sind darin gespeichert. Riesige Eisberge, oft mehrere Kilometer lang, brechen vom Schelfeis los und können auf dem Meer treibend mehrere Tausend Kilometer zurücklegen. Das Klima ist absolut lebensfeindlich, die Jahresmitteltemperatur im Landesinnern beträgt -55° C, an der Küste wird es auch im Sommer (Januar) nicht wärmer als wenige Grade über Null. Trotzdem ist die Antarktis eines der vielfältigsten Ökosysteme der Welt. Hochspezialisierte und bestens an den Lebensraum angepasste Arten finden hier ihre ökologischen Nischen. Nur 2 Pinguine (Adelie- und Kaiserpinguin) leben ganzjährig in der Antarktis. Mehrere Robbenarten nutzen das reiche Vorkommen von Krill genauso wie Wale. Einzige Raubtiere (abgesehen von den fischfressenden Robben) sind die Orcas und die Seeleoparden. Die Antarktis ist bis auf die Forschungsstationen unbewohnt. Viele Forschungsstationen dienen hauptsächlich zur Sicherung etwaiger Ansprüche für den Fall (der hoffentlich nie eintreffen wird), dass eines Tages Bodenschätze gefunden und ausgebeutet werden können. Der Tourismus beschränkt sich auf die antarktische Halbinsel, die nur einen Bruchteil der gesamten Küstenlinie des Kontinents ausmacht. Zur Zeit besuchen jährlich etwa 50'000 Touristen den abgelegensten Kontinent unserer Erde.
Weitere Informationen zur Antarktis:
World Factbook (CIA) | British Antarctic Survey | Port Lockroy