Mit einer Fläche von 1.3 Mio km2 (gut 30-mal so gross wie die Schweiz) ist Peru das drittgrösste Land Südamerikas. Es umfasst drei Klimazonen: Costa (Küste), Sierra, Selva (Regenwald, Wolken- und Nebelwald). Von Nordwesten nach Südosten verläuft die Andenkordillere mit den höchsten Bergen Nevado Huascarán (6’768 m), Yerupaja (6’634 m) und Coropuna (6’425 m). Das Land hat 15 Nationalparks, 15 Naturreservate und 9 Schutzgebiete.
Hatte Peru 1950 ca. 7.7 Mio. Einwohner, sind es heute ca. 35 Mio., wovon gut ein Viertel Indigene und 60% Mestizen sind. In Lima wohnen ca. 12 Mio. (so genau weiss das niemand, 1960 waren es erst 1 Mio.), in Arequipa rund 1.1 Mio. und in Trujillo rund 1 Mio. Menschen. Im Jahr 2023 waren 25,7 % der Bevölkerung unter 15 Jahre alt, die Lebenserwartung liegt bei 73 Jahren. Neben der Landessprache Spanisch wird in ländlichen Gebieten verbreitet auch Quechua, Aymara und Seseo gesprochen. Rund drei Viertel der Bevölkerung bekennt sich zum Katholizismus, etwa 15% sind evangelisch, bzw. evangelikal. Dies als Folge der intensiven christlichen Missionierung im Zuge der Eroberung durch die Spanier ab 1532 und nach der Unabhängigkeit 1821 durch Mission aus Deutschland, den USA, Italien und anderen Ländern.
Mit einem pro Kopf-Einkommen von knapp USD 8'000 zählt Peru zu den Schwellenländern. Wichtigste Wirtschaftszweige sind der Bergbau, der gut einen Viertel zum BIP beiträgt, sowie Handel und Tourismus mit 14%. Es besteht eine sehr grosse Schattenwirtschaft, die keiner staatlichen Kontrolle unterliegt. Wichtigster Handelspartner ist China.
Peru hat eine reiche prä-kolumbianische Kultur und Geschichte. Die ersten Besiedelungen entstanden etwa 20’000 bis 10’000 v. Chr., die ältesten bisher bekannten Monumentalbauten werden um die Zeit um 3’200 v. Chr. datiert. Viele Museen, vor allem in Lima und Cusco, und viele archäologische Stätten zeugen davon.
Bekannteste Kultur ist die sich ab ca. 1’200 n.Chr. aus den Hochebenen und rund um die Hauptstadt Cusco bildende Inka-Kultur, die bis zur spanischen Eroberung grosse Teile der heutigen Staaten Ecuador, Peru, Bolivien und Chile sowie kleinere Teile von Kolumbien und Argentinien beherrschte, bzw. kolonisierte. Die Inkas führten ihre Abstammung auf den Sonnengott Inti zurück, Sapa Inka („einziger Inka“) war der Titel des Inka-Herrschers. Die Inkas waren grossartige Baumeister sowohl was den Städte- und Festungsbau als auch was die Terrassierung der steilen Hänge betrifft. Sie bauten Mais, Quinoa, Kartoffeln, Bohnen und Tomaten an. Diese in der westlichen Hemisphäre unbekannten Nutzpflanzen verdanken wir ihnen. Ihre Werkzeuge zur passgenauen Bearbeitung von Steinen waren lediglich aus Bronze, nicht aus Eisen. Sie legten auch weiträumig ausgeklügelte Bewässerungskanäle und ein leistungsfähiges Strassennetz an. Von letzterem sind Teile als Inka-Trail erhalten. Inkas kannten keine Schrift, wohl aber den Quipu, eine Knotenschrift, mit der sie auch mehrstellige Zahlen im Dezimalsystem darstellen konnten. Einzige Nutztiere waren das Lama, das Alpaka und das Vikunja. Da ein Lama nur maximal 40kg trägt und somit kein Reittier ist, zudem weder Plug noch Wagen zieht (die Inka kanntes das Rad ohnehin nicht), ist es umso erstaunlicher, über welch riesiges Gebiet sich diese Kultur ausdehnen konnte. Für die spanischen Konquistadoren waren die Bezeichnung des Inka-Herrscher als Sohn Gottes sowie die (nicht sehr häufigen) Menschenopfer inakzeptabel und nebst der unersättlichen Gier nach Gold und Silber, Hauptgründe, diese Kultur auszulöschen.
Wir mussten uns darauf beschränken, einige uns wesentlich erscheinende Gebiete dieses wunderbaren und gastfreundlichen Landes zu besuchen. Dabei hatten wir grossen Respekt vor den Höhen, da wir uns oft auf 3000 bis 4’000 müM bewegten, nicht selten auch auf fast 5’000m. Zum Glück wurden wir von Höhenkrankheiten verschont.
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